Qigong bezeichnet bestimmte Bewegungen in der Kampfkunst und wurde das erste Mal in der Jin-Zeit von dem Daoisten Xu Xun eingeführt; Seidenmalereien aus dieser Zeit belegen dies. Auch dient Qigong der Meditation und Konzentrationssteigerung. Seit jeher genießt die Gesundheit in China besondere Aufmerksamkeit und wird gehegt und als kostbares Gut betrachtet. Die Gesundheitsvorsorge war und ist dementsprechend wichtig. Da sie auch für religiös-geistige Zwecke eingesetzt wurde – beispielsweise vom Buddhismus – waren Klöster die wichtigsten Anlaufpunkte für Lernwillige der Kampfsportart Qigong.
Übersetzt aus dem chinesischen heißt “Qi” so viel wie vitale Kraft, Atem oder Energie. “Gong” kann mit Arbeit, Fähigkeit oder Können übersetzt werden. Im Ganzen kann Qigong also mit “Arbeit am Atem” oder “Fähigkeit, mit der Energie umgehen zu können” übersetzt werden. Und tatsächlich trifft diese Beschreibung die Sportart sehr gut. Qigong hat im Laufe seiner langen Geschichte viele Einflüsse aufgenommen und sich immer wieder verändert. Besonders aus der traditionellen chinesischen Medizin, dem Daoismus, Buddhismus und den Kampfkünsten sind Einflüsse zu erkennen. Stets war das Ziel jedoch die Gesundheitsvorsorge und die seelische, geistige und körperliche Fitness. Durch die unterschiedlichen und vielseitigen Einflüsse sind über 1.000 verschiedene Richtungen entstanden, von denen lediglich 100 offiziell anerkannt wurden. Eine Übung wird dann als Qigong-Übung anerkannt, wenn sie mindestens zwei der folgenden Eigenschaften in sich vereint: Bewegung, Atmung, mentale Vorstellung, Ruhe und Entspannung. Das bekannteste Übungssystem ist die “Stehende Säule” – oder Zhan Zhuang genannt. Sie ist die älteste überlieferte Form und gilt als die ursprünglichste aller Qigong-Richtungen.